Blutegeltherapie

 

Blutegel (wissenschaftlicher Name: Hirudo medicinalis) werden unter medizinischen Gesichtspunkten schon seit Jahrtausenden verwendet. Unter anderem in der Traditionellen Chinesischen Medizin, der indischen Ayurveda-Medizin, aber auch in der alten griechischen und römischen Medizin wurden Blutegel vielfältig bei verschiedensten Erkrankungen mit Erfolg eingesetzt. Die "medizinischen Blutegel" werden als zugelassene und kontrollierte Arzneimittel einzeln auf ausgewählte Hautareale gesetzt.

 

 

 Wie wirkt eine Blutegeltherapie

 

Die Blutegeltherapie gehört zu den sogenannten ausleitenden Heilverfahren. Hierbei steht die Beseitigung von lokalen Fülle-, Stauungs- und Schmerzzuständen im Vordergrund. Dass der Egel ein Sekret in den Körper abgibt ist der entscheidende Unterschied zu den anderen blutentziehenden Maßnahmen (z. B. Aderlass, blutiges Schröpfen). Es enthält das Hirudin, Calin, Hyaluronidsase, Egline, Kollagenase, Apy-rase, Destabilase und Piyavit, - somit stellt der Blutegel eine sogenannte "Kleine Miniapotheke" mit seinen zahlreichen Wirkstoffen dar. 

 

 

Durchführung der Behandlung

Zunächst ist in einem Aufklärungsgespräch herauszufinden, ob diese Behand-lungsmethode die richtige ist und ob Kontraindikationen vorliegen. Behand-lungsablauf und Durchführung werden genau besprochen.
 Einige Tage da-nach folgt die Anwendung.

 

Die Hautpartien, auf die die Blutegel aufgesetzt werden, sollten 2 Tage vor der Behandlung nicht mit Salben, Duschgels oder Lotionen behandelt wer-den, da sie dem Blutegel den Appetit verderben könnten. Der Patient sollte damit rechnen, sich 1 bis 2 Stunden in der Praxis aufzuhalten.


 

Ca. 2 bis 8 Blutegel, je nach Indikation, werden auf die für die Behandlung ausgewählte, entkleidete Körperstelle aufgesetzt. Der Biss des Blutegels ist nicht schmerzhaft, er wird mit einem Mückenstich oder ein leichtes Ziehen beschrieben. Der Saugvorgang dauert etwa 30 bis 60 Minuten, auch während des Saugens kann ein geringer Juckreiz auftreten.


 

Der Blutegel fällt selbständig ab wenn er satt ist. Blutegel sollten niemals abgerissen werden, da der Kiefer in der Wunde verbleibt und eine Entzün-dung hervorrufen kann. Vorzeitiges Beenden des Saugvorganges erreicht man durch Betupfen des Egels mit Alkohol.


 

Die Wunde kann aufgrund des gerinnungshemmenden Sekrets der Blutegel 12 bis 24 Stunden nachbluten, auch Lymphflüssigkeit kann aus der Wunde austreten. Ein Blutegel bewirkt etwa einen Blutverlust von etwa 60 ml.

 

Nach der Behandlung wird die Wunde mit sehr saugfähigem Verbandsma-terial versorgt. Zu Hause sollten diese noch mit dem mitgegebenen Material nach einigen Stunden erneut versorgt werden.
 Nach Möglichkeit sollte an diesem Tag nicht gearbeitet und viel Ruhe eingehalten werden. Kratzen und Berühren der Bissstelle sind zu vermeiden.
 Es sollte genügend Flüssigkeit aufgenommen werden.

 

Nach 24 Stunden erfolgt eine Nachkontrolle der Wunde in der Praxis. Selten auftretende zwei Cent große Blutergüsse oder Rötungen der Wunden heilen meist in-nerhalb einer Woche ab.
 Die entstandene kleine Bissnarbe verheilt meist nach spä-testens 2 Monaten komplett ab.
 In dieser Zeit kann die Bissstelle noch gele-gentlich etwas jucken.
 Bei eiigen Beschwerden kann eine weitere Behandlung nach mehreren Wochen möglich sein.

 

 

Wobei werden Blutegel eingesetzt?

Der Einsatz der Blutegeltherapie ist sehr vielfältig. Unter anderm haben Studien gezeigt, dass Arthrose-Schmerzen, also Gelenkschmerzen durch Verschleiß bei 75% der Studienteilnehmer bis zu 64% reduziert werden konnten. Aber auch andere Schmerzsyndrome wie Tennis- und Golferellenbogen oder Lumbago können gelindert werden.

 

Wie lang ist die Wirkdauer?

Erfahrungen der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin in Essen zeigen eine durchschnittliche anhaltende Wirkung von ca. 3-6 Monaten bei Kniegelenksarthrose. Dann lässt sich die Therapie wiederholen.

 

 

 

 

 

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HINWEIS

Aus rechtlichen Gründen muss an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass es sich bei den hier vorgestellten Behandlungsmethoden um Verfahren der naturheilkundlichen Erfahrungsmedizin handelt, die nicht zu den allgemein anerkannten Methoden im Sinne einer Anerkennung durch die Schulmedizin gehören.